RAKU |PDF|
Beim Rakubrand werden rohgebrannte, glasierte Stücke in den Gasofen gesetzt, welcher dann innerhalb einer knappen Stunde auf 1'000 Grad Celsius erhitzt wird.
Sobald die Glasuren schön ausgeschmolzen sind und glänzen, ist es Zeit, jedes Stück einzeln aus dem Ofen zu entnehmen.
Mit einer langen Zange und gut geschützt gegen die Hitze wird das Stück in einen Metallbehälter gelegt. Dieser enthält Hobelspäne, Sägemehl oder auch trockene Blätter und Tannnadeln; eigentlich ist jedes gut brennende organische Material geeignet.
Sobald das Stück aus dem Ofen entnommen wird, beginnt der spannende Prozess der Veränderung. Zuerst reisst die Glasur vom Temperaturschock. Dieser gewünschte Vorgang ist verantwortlich für die spezielle Zeichnung der Glasur, man nennt dies Craquelée.
Sobald das Stück im Metallbehälter ist, entzündet sich das eingebrachte Material und die Flammen züngeln um die Keramik. Mit einem Deckel wird anschliessend der Behälter verschlossen und das Ganze bleibt für längere Zeit liegen.
In dieser Atmosphäre mit wenig Sauerstoff kann sich einzigartiges ereignen, die phantastischen Farbenspiele sind jedes Mal eine tolle Überraschung. Der Rauch dringt in die Keramik und färbt unglasierte Stellen schwarz, das Craqueléemuster wird
in den Rissen ebenfalls geschwärzt.
Zuletzt werden die Stücke mit Wasser gereinigt und sind bereit, das Auge des Betrachters zu erfreuen.
Jedes Stück ist ein Unikat und nicht wiederholbar!